Graffiti war sein Ding. Als Grundschüler. Inspiriert von Meisterschülern der Dresdner Hochschule für Bildende Künste verschob sich sein Fokus von der Spraydose zum Pinsel. Seit zwei Jahren studiert der 1999 in Potsdam geborene Jonas Liesaus sein Wunschfach Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Im selben Jahr feierte Jonas 2018 seine erste Einzelausstellung mit dem Titel „Begegnung“ in einer ehemaligen Autovermietungswerkstatt in Berlin-Kreuzberg. Die Begegnung der Besucher*innen mit seinen Bildern war so erfolgreich, dass seine Werke ratzfatz ausverkauft waren. Doch dann kam der erste Lockdown im Frühjahr 2020. Die Hochschule machte dicht und somit gab es auch kein Atelier mehr für Jonas. Zum Glück für die Menschheit hat die Natur 24/7 geöffnet. Jonas beobachtete, was sich zwischen Baum und Wiese abspielte und nutzte den Sommer für die Vorbereitung auf sein Vordiplom. Dann kam der nächste Lockdown im Herbst 2020. Jonas warf den Pinsel nicht ins Korn, sondern entdeckte am Berliner Ostkreuz die nächste ehemalige Autowerkstatt. Derart von architektonischen Strukturen der Werkstatt inspiriert, nutzte er die unfreiwillig ruhige Zeit unter anderem für zwei großformatige Tuschearbeiten und Collagen. Die aufgrund der Ausnahmesituation in der Luft liegende Spannung zeigt sich auch in seinen Arbeiten. Verschiedene Bildelemente innerhalb der Komposition lehnen sich gegeneinander auf und erzeugen ein Spannungsverhältnis zwischen Stabilität und Instabilität. In der ehemaligen Autowerkstatt am zukünftigen PANDION OFFICEHOME Ostkreuz Campus wurden Jonas Bilder ausgestellt. Doch aufgrund der Corona und SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung konnte die Öffentlichkeit sie nicht live und in Farbe betrachten.