Neues Leben am traditionsreichen Standort

Bevor in der Düsseldorfer Immermannstraße ein Bürohochhaus, Ladenlokale und Wohnungen entwickelt wurden, sollte das auf dem Grundstück stehende ehemalige Kloster würdig verabschiedet werden. Daher wurde ein Künstler gesucht, der bereit war, sich ästhetisch mit dem Kirchenraum an sich und der Historie des Standorts auseinanderzusetzen.

Im November 2014 hatten die Franziskaner das Kloster in der Düsseldorf Innenstadt verlassen. Die Kirche wurde entweiht, alle sakralen und profanen Gegenstände gelangten an Orte, wo sie weiterhin Wertschätzung und Verwendung finden. Die Franziskaner selbst führen ihre seelsorgerische Tätigkeit an der St. Mariä Empfängnis Kirche in der Oststraße fort.

Dem Künstler Ludger Molitor gelang es den Transformationsprozess dieses Ortes auf eindringliche und sinnliche Weise in seiner Rauminstallation „dissolve“ zu verdeutlichen. Die Installation von Molitor ließ die ehemalige Kirche in vollkommen verwandelter Form aufleuchten, indem die aufgerissenen Wände und der zerstörte Boden verhüllt wurden. Wie in Gold getaucht, verschwammen die Konturen des Raums; Türen und Stufen wurden verborgen, der Raum verlor seine Funktionalität. Die Installation war ein Innehalten im Wandlungsprozess. 

Ludger Molitor (* am 14 März 1977 in Bielefeld) ist ein deutscher Bildhauer. Er arbeitet vor allem im Bereich „Kunst am Bau“. Seine Objekte und Installationen zeichnen sich durch pure Materialien und klare Formen aus. Die Installation „dissolve“ realisierte er gemeinsam mit den Bildhauern Rafael Hildebrandt und Nils Müller. Die drei Bildhauer sind Absolventen der Alanus Hochschule in Alfter.

Begleitet wurden die Führungen durch die Ausstellung von der Kunsthistorikerin Eva Schwering.