Raumkompass Nürnberg: Kulturelle Räume gestalten, lebendige Stadt schaffen

Die Stadt Nürnberg hat einen kreativen Weg eingeschlagen, um dem Mangel an bezahlbaren Räumen für Kunst, Kultur und Kreativschaffende entgegenzuwirken. Das Projekt „Raumkompass“ des Amtes für Kultur und Freizeit, begleitet von einem stadtinternen Arbeitskreis, ist dabei ein zentraler Baustein.

 Hintergrund bis 2017: Raumnot als kulturelle Herausforderung

 Die Raumknappheit für Kunst- und Kulturschaffende in Nürnberg wurde besonders akut nach dem Ende der Zwischennutzung des ehemaligen
Quelle-Versandzentrums im Jahr 2015. Die Leerstände und der Verlust von über 200 Räumen setzten eine Welle der Raumnot in Gang. Zahlreiche engagierte Akteure und Initiativen, darunter der Berufsverband professionell arbeitender Bildender Künstler, das Quellkollektiv und die Musikzentrale, versuchten, durch ehrenamtliche Arbeit und verschiedene Ansätze Räume für Kunst und Kultur zu sichern.

 Eine Befragung von 50 Mietern des ehemaligen Quelle-Geländes im Jahr 2017 zeigte, dass viele Künstler die Verantwortung bei der Stadt Nürnberg sahen. Dies führte zu einem verstärkten Wunsch nach Verständnis und Unterstützung seitens der kommunalen Seite.

2018/19: Die Kulturstrategie und der Start des Raumkompasses

Im Rahmen der Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 beschloss der Stadtrat am 31. Januar 2018 die Kulturstrategie. Diese beinhaltet die „Anbahnung eines Raumleerstand- und Zwischennutzungsmanagements“ als erste Maßnahme. Seit diesem Beschluss wurden potenzielle Kooperationspartner identifiziert, Modellprojekte gestartet und Konzepte zur Leerstandsnutzung gefördert.

 Die Frage nach kulturellen Ermöglichungsräumen wurde in verschiedenen Foren und Konferenzen diskutiert, sowohl auf lokaler als auch regionaler
Ebene. Im Mai 2019 ebnete ein weiterer Stadtratsbeschluss den Weg für die Konzeptionsphase des Raumkompasses ab 2020.

Auszeichnung und Ausblick: Bundespreis kooperative Stadt

Die Stadt Nürnberg erhielt für ihre vorbildliche Kooperationskultur im
Rahmen der Projekte Raumkompass, Nürnberger Vereins- und Ehrenamtsakademie
sowie Regiestelle Sozialraumentwicklung den „Bundespreis kooperative
Stadt“. Diese Auszeichnung honoriert das Engagement von Kommunen, die durch
vielfältige Aktivitäten die Mitwirkung und Mitgestaltung der Bürger, Vereine und kulturellen Akteure an städtischen Räumen fördern.

Der Raumkompass ist somit nicht nur ein wichtiger Schritt, um die Raumnot für Kunst und Kultur in Nürnberg zu lindern, sondern auch ein Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft. Mit diesem innovativen Ansatz trägt Nürnberg dazu bei, die kulturelle Vielfalt zu bewahren und eine lebendige, inspirierende Stadt zu gestalten.

 

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